Chronik Posaunenchor
Auszüge aus der Pfarrchronik
(zusammengestellt von Pastor i.R. B. Kränz; ab 2005 weitergeführt durch Diakon Matthias Krause)
1910
Im Jahre 1910 wurde in Rehna ein Jünglingsverein gegründet. Die Zahl der Mitglieder betrug 23 junge Männer.
Diesem Jünglingsverein äußerlich nur los angegliedert, wurde ein Posaunen-
chor ins Leben gerufen. Die Übungen des selben fanden wöchentlich einmal
im Hause oder im Garten des Pastors Preß statt. Geblasen wurden die einfachen Choräle aus Kuhlo I.
1914
Der Gadebusch /
Rehnaer Missionsverein veranstaltete im Sommer 1914 in Lübsee ein großes
Missionsfest. Der Rehnaer Posaunenchor verschönte das Fest mit
geistlichen Liedern und Chorälen.
1916
In den Kriegsjahren
1914 - 1918 des I. Weltkrieges musste der Posaunenchor seine Übungen
einstellen, da die Mehrzahl der Bläser als Soldaten in den Krieg eingezogen wurden. Es folgte eine lange Pause.
1938
Erst im Herbst 1938
werden während eines Kirchentages in Grevesmühlen auch unsere Bläser aus
Rehna erwähnt. Der Posaunenchor, der lange geruht hatte, versammelte
sich unter Pastor Freudenstein zu neuer Wirksamkeit. Die alten Herren,
die teilweise schon mehr als 20 Jahre dem Verein angehörten, wollten
durch ihr Vorbild jüngere Männer zum Mitmachen bewegen. Nur ganz wenige
konnten gewonnen werden.
1939
Leider musste die Arbeit erneut mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges aufgegeben werden. Die
Jüngeren wurden eingezogen; einige ältere Herren des Chores waren nicht
mehr in der Lage zu blasen, andere gaben aus gesundheitlichen Gründen
auf. Dennoch sei es für die Bläser und auch für die Rehnaer eine schöne
Zeit gewesen, wenn sie sich um das Blasen in der Kirche, auf dem
Friedhof oder zu festlichen Einsätzen erinnerten.
Die Instrumente lagen nun unbenutzt im 1. Pfarrhaus.
1947
Erst 1947 findet
sich in der Pfarrchronik die nächste Eintragung. Viele Flüchtlinge aus
dem Osten kamen in die Gemeinde. Es gab interessierte Leute, die in der
Gemeinde mitarbeiteten. Der Kirchenchor und der Posaunenchor sind rege
tätig und erfreuen immer wieder durch ihre Einsätze.
Bei einem Propsteitag der Inneren Mission am 19. 9. 1948 wurde der Tag um 7.30 Uhr mit dem
Choralblasen festlich begonnen. Im Laufe des Tages waren die Bläser
immer wieder im Einsatz, so auch beim Abschlussfest auf dem
Nonnenfriedhof.
1950
Unter der Leitung von Herrn Reichow wächst der Chor. Bläser nehmen an einer Schulungswoche in Elbingerode im Harz teil.
Vom 31. Juli bis zum 6. August führte der Landesposaunenwart von Sachsen-Anhalt, Kantor Wolfram Baier, eine Schulungswoche durch. Unser Posaunenchor ist dadurch sehr gefördert worden. Zum Abschluss fand eine Posaunenfeierstunde in der
Kirche statt. Die Gemeinde dankte mit großer Freude und einer guten
Kollekte für diese Arbeit in der Gemeinde.
1953, 1954, 1956
In diesen drei Jahren fanden weitere Posaunenfeierstunden statt, die wieder jeweils Kantor Wolfram leitete.
1957
Am 15. und 16. Juni
fand hier in Rehna ein Kreisposaunenfest statt. Es waren auch einige
Chöre von anderen Gemeinden gekommen. Wir hatten (so schreibt Pastor
Freudenstein) beantragt, morgens um 7 Uhr auf den Straßen und Plätzen
der Stadt Choräle blasen zu dürfen, wie es am Heiligen Abend immer
geschieht.
Leider wurde dieser
Antrag von der Polizei nicht genehmigt. So wurde auf dem Kirchplatz und
auf dem Friedhof gespielt. So ging von hier aus der Anruf der Posaunen
trotzdem in die Öffentlichkeit. Die Chöre spielten am Samstagabend auf
dem Kirchplatz, am Sonntag im Gottesdienst und nachmittags in einer
Feierstunde.
Lobend wird das
Ehepaar Reichow erwähnt, die sich mit ihren Kindern aktiv in der
Gemeinde engagierten. 15 Jahre hat Herr Reichow den Posaunenchor in
Rehna geleitet und einen stattlichen Chor herangebildet. Immer waren die
Bläser dabei, ob bei den Festgottesdiensten oder bei Zusammenkünften in
den Dörfern.
Jedes Jahr fand das
Missionsfest statt, das zusammen mit der Landeskirchlichen Gemeinschaft
aus Schwerin gefeiert wurde. Sänger und Bläser kamen mit ihrem Prediger
aus Schwerin dazu und es schallte in unserer Kirche von Gesang und Klang
der Posaunen, dass es eine helle Freude war. Anschließend nahmen unsere
Gemeindeglieder Gäste zu sich zum Mittag, und am Nachmittag ging es im
Garten auf fröhliche Weise weiter (so schreibt Pastor Lankow).
1965
Ab 1965 hat Fritz
Lappann die Posaunenarbeit weitergeführt und besonders junge
Nachwuchsbläser ausgebildet, die z. T. heute noch dabei sind (im Posaunenchor Rehna betrifft dies Reinhard Lappann und Torsten Kraul).
Aus der Amtszeit von Propst Blanck und Pastor Witt sind keine Eintragungen über die Arbeit des Posaunenchores zu finden.
1995
Die letzte
Eintragung findet sich vom 10. 3. 1995, wo bei der Begrüßung der neu
angeschafften Glocke vor der Kirche die Choräle vom Posaunenchor
begleitet wurden.
1996
Seit Sommer 1996 hat
sich Pastor i. R. B. Kränz der Posaunenarbeit angenommen. So hat sich
in den nachfolgenden Jahren durch intensive Chorarbeit das Blasen erheblich verbessert. Es gelang auch einige Kinder als Nachwuchsbläser
auszubilden. Der Posaunenchor war bei Gottesdiensten und festlichen
Anlässen immer wieder im Einsatz, ob beim Klosterfest, bei Advents- und Weihnachtskonzerten, beim Milleniumsblasen im Jahr 2000 auf dem Marktplatz und bei übergemeindlichen Zusammenkünften der Bläser.
(Weiterführung der Chronik durch Matthias Krause)
2005
Am 25. Januar 2005 übernahm der in der Gemeinde tätige Diakon Matthias Krause, welchen seit zwei Jahren Posaune spielte, den Rehnaer Posaunenchor.
Im selben Jahr noch
wurde unter der musikalischen Leitung von LPW Martin Huss groß der 95.
Geburtstag gefeiert. Etwa 50 Bläser musizierten im Festgottesdienst festliche und auch spritzige Musik. Der Tag nahm seinen Ausklang mit Platzkonzerten in der Stadt und vor dem Pflegeheim.
Neben den Einsätzen bei Festgottesdiensten wurde auch beim Martensmannfest, beim
Weihnachtsmarkt, bei Open-Air-Gottesdiensten an der Maurine und an der
Radegast sowie zu katholischen Gemeindefesten geblasen. Diakon Krause, welcher auch seit
seinem Dienstbeginn im Jahre 1988 die Orgel spielt und 1996 den Kirchenchor
(nach etlichen Jahren Pause - s. Chronik Kirchenchor) leitet, vergrößerte das
Repertoire des PCs, indem er moderne Stilrichtungen wie Swing und Blues aufnahm. In der Schule, bei sich zu Hause und im Pfarrhaus bildet er Jungbläser aus.
2010
Am 30. Mai 2010 durfte der PC seinen 100. Geburtstag feiern. Der Tag lief in etwa so ab wie der 95. Geburtstag im Jahr 2005. Im Rahmen des Festes wurde auch der neue
Kirchgemeinderat gewählt. Besondere Ehrungen erhielten Peter Kraul für
seine 50-jährige treue Mitarbeit im PC (I. Trompete) und unser 91-jährige Fritz Lappann (seit 11 Jahren nicht mehr aktiv, aber immer noch Tenor im Kirchenchor); er war 70 Jahre lang aktiver Bläser und leitete von 1965 bis 1996 den Rehnaer Posaunenchor. Der Tag war verregnet, so dass das Kaffeetrinken und die Chormusik des Kirchenchores in den Kreuzgängen stattfand. Es wurde wieder einmal deutlich, wie wir doch mit großen und schönen Räumlichkeiten gesegnet sind.
Die Proben finden seit zwei Jahren in den kalten Monaten im Gemeinderaum der katholischen Kirche statt, da unser Pfarrhaus aufwendig renoviert wird.
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