Deer Altar in der ehemaligen Klosterkirche zu Rehna



Der Altar in der ehemaligen Klosterkirche zu Rehna



Vorwort

„Der Schnitzaltar in Rehna ist der zweitschönste Altar Deutschlands.“ Mit diesen Worten würde vielleicht mein Vater eine Altarführung in unserer Kirche beginnen. Sogleich folgt in  ähnlichen Fällen seine Erklärung dieser eigenartigen Einleitung. Wenn er behaupten würde, dies wäre der schönste Altar, dann würde vielleicht manch Tourist einwenden, er kenne einen noch schöneren. Also wird unser Altar als der zweitschönste vorgestellt, dagegen lässt sich schlechter anreden.
Ich hätte keinen Einwand gegen die Rede vom „schönsten Altar“. Denn erstens hängt das, was man subjektiv als schön empfindet immer mit der eigenen inneren Einstellung dem Objekt gegenüber zusammen - so ist meine Frau, weil ich sie liebe, für mich wirklich auch die schönste Frau der Welt. Und zweitens hätte ich natürlich auch rationale Gründe für eine solch starke Behauptung:  bei allem Figurenreichtum bleibt der Altar doch überschaubar; bekannte Szenerien wie die Kreuzigungsszene oder die zwölf Apostel geben mir Orientierung und leiten mich doch sanft über zu Neu-zu-Entdeckendem; alles ist irgendwie nett und schön gemacht - ohne zu viel Schmerz, Kitsch oder gar Abstraktem.
Als ich vor etlichen Jahren den Altar ausleuchtete und ihn auf noch altherkömmliche Weise fotografierte, war ich überwältigt von den Feinheiten und Farben. Unbeleuchtet, nur im matten Kerzenlicht, wirkte der Altar nur schmutzig gold, wenn nicht gar eher graubraun. Wenn man ihn also in seinem ganzen Glanze erleben möchte, dann muss man dicht herangehen und viel Licht haben. Dies ist heute besser möglich denn je. Auch im übertragenen Sinne möchte ich genau dies mit dieser meiner Arbeit leisten.
Im Laufe der vergangenen Jahre konnte ich darüber hinaus Informationen und Bilder zusammentragen, die Auskunft darüber geben, wie unser Altar früher einmal ausgesehen hat. Als Christ und kirchlicher Mitarbeiter kann ich bei diesen historischen und ästhetischen Gesichtspunkten nicht stehen bleiben. Der Altar ist nicht in erster Linie für das Auge geschaffen, sondern für das Herz. Er ist bzw. war geschnitzte und gemalte Sprache der Glaubens-Verkündigung. Das bedeutet, dass er zum Betrachter reden möchte, ihm etwas mitteilen, ihn verändern. Dazu jedoch mehr für den geneigten Leser im Nachwort. Zunächst wünsche ich viel Interesse beim Lesen und Schauen.
                                                                    Diakon Matthias Krause, November 2009


1. Das Patronat der Kirche, des Klosters und des Altars

Über den Altar der vorklösterlichen Rehnaer Dorfkirche ist uns wenig bekannt.
So ist lediglich etwas bezüglich der Weihe der Kirche und damit auch des Altars in einem Aufsatz des Schweriner Altertumsforschers Georg. Chr. F. Lisch  zu lesen:      
„Die alte Pfarrkirche zu Rehna war der Jungfrau Maria allein geweihet, wie die vor der Weihung des Klosters am 6. September 1237 ausgestellte Urkunde des Fürsten Johann über die Schenkung des Patronats der Kirche an das Kloster beweiset („ecclesiam beate Marie virginis in Rene ad congregationem sanctimonialium ibedem contulimus“).  Lisch 1850

In einer Fußnote erfahren wir dann folgendes: „In der Kirche zu Rehna war schon im J. 1315 ein Altar der H. Elisabeth.“ Diese Erkenntnis - Lisch waren sämtliche verfügbaren alten Urkunden vertraut - ist uns hilfreich bei der Zuordnung der Reliquien im Altartisch im folgenden Kapitel. Weiter schreibt Lisch im selben Aufsatz: „Das Kloster dagegen war nach der Bestätiguns-Urkunde des Ratzeburger Bischofs Ludolf vom 26. Dec. 1237 der H. Maria und der H. Elisabeth geweihet (cenobium sanctimonalium ordinis sancti Benedicte in villa, que Rene dicitur, ad honorem die et sue piissime matris Marie et beate Elisabeth et omnium sanctorum fundavimus“). Und hiermit stimmt auch das alte (parabolische) Klostersiegel überein; dieses hat eine doppelte, noch mit einigen Rundbogenornamenten verzierte  Nische, in welcher links Maria mit dem Christkinde auf dem Arme sitzt, rechts eine weibliche Heilige mit einem Buche im Arme oder einem Korbe auf der Hand steht, mit der Umschrift: Sigillum sankte Marie virginis et beate Helizabeth in Rene.“
 Aus diesen Daten dürfen wir einiges schließen, was unseren, noch heute existierenden Altartisch betrifft (s. folgende Kapitel sowie 4.4.11).

Bei der Wiederweihe zur Blütezeit des Klosters im Jahre 1456 (s. Kap. 2.3.) kommen dann folgende Heilige dazu:  der Erzengel Michael, Eustachius, Candidus, Victor, Lambertus, Benedikt, Gertrud, und Agnes. Im Kapitel über die Gemäldeflügel (Kap. 4) gebe ich kurze Erläuterungen zu ihnen.


2. Der Altartisch

2.1. Vorbemerkungen

Der Altar ist das sakrale Kernstück einer jeden christlichen Kirche. Er ist der Tisch, um den sich die gläubige Gemeinde zum Heiligen Abendmahl versammelt und damit Symbol für
Gott selbst. So zieren ihn in der Regel Schnittblumen als Zeichen dafür, dass wir Menschen dankbar einen kleinen Teil der Schöpfungsgaben „zurück opfern“, die wir vom Schöpfer empfangen durften. Die Kerzen sind ein Zeichen für Gott als Quelle des Lichts,
in Rehna sind es drei Kerzen (und entsprechen somit dem christlichen Bild vom dreieinigen Gott) auf silbernen Leuchtern von 1592, 1698 und 1700.
Schließlich befindet sich auf oder über einem Altar ein Kreuz oder ein Kruzifix als Bild
für den gestorbenen und auferstandenen Christus; in Rehna ist es das des Schnitzaltars.

2.2. Die Reliquien

Im Inneren eines jeden katholischen Altartisches - der Altar in Rehna war natürlich bis zur Reformation ebenfalls katholisch - sind eine oder mehrere Reliquien verborgen, materielle Überbleibsel von Heiligen. Bei der Neogotisierung unseres Altars im Jahre 1851 entdeckte man ein Reliquienglas mit Wachsverschluss, welches neben der Weiheurkunde von 1456 folgendes beinhaltete. ( Masch 1855)

„1. vier Körner Weihrauch von Bohnengröße und ein Stückchen Bernstein; 2. ein unregelmäßig geformtes zusammengebogenes Bleistück, welches in sich 12 in seidene Läppchen eingewickelte Reliquien, ohne weitere Bezeichnung, einschloß. Das Seidenzeug … ist bei 5 Stück sehr dick und der Einschlag von rother Farbe, 2 Stück sind mit grünen Zacken bezeichnet, von damastartigem Gewebe, 3 Stück sind schleierartig, sehr zart, 1 Stückchen ist ein eine schwere, rothe Kante gewickelt und das zwölfte Stück ist ein braunes Läppchen in einen Knoten geschlagen.“



Befinden sich Glas, Wachsverschluss und Urkunde im Staatlichen Museum Schwerin,
Außenstelle Güstrow, so ist der weitere Inhalt seit 1851 verschollen. Es ist anzunehmen,
dass es sich bei den Reliquien um körperliche Überreste der Heiligen Elisabeth von Thüringen handelte, war sie doch die Hauptpatronin der Klosterkirche (s Kap. 1). Schon kurz nach der Gründung des Klosters wurde dieses am 26. Dezember 1237 zu Ehren der Heiligen Mutter Maria und der Heiligen Elisabeth geweiht (s. Vorwort und Kap. 1.3.). Letztere war erst zwei Jahre zuvor heilig gesprochen worden. Außerdem wirkte sie im thüringischen Marburg, welches nur 70 km vom hessischen Waldeck entfernt liegt, dessen Ortsteil Rhena mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ursprungsort unseres im 12. Jahrhundert gegründeten Rehnas ist.

2.3. Die Weiheurkunde von 1456     

Nach umfangreichen Um- und Ausbauten des Klosters wurde der Altar am 10. Oktober 1456 neu geweiht. In der Weiheurkunde werden nun eine Reihe weiterer Heiliger genannt. Später werden sie alle (bis auf Maria, die aber in den Wandmalereien vorkommt sowie als Schnitzfigur im Altar) auf den Gemäldeflügeln dargestellt. Der Urkundentext lautet:

Johannes dei gratia epis copus Raceburgenis presentibus publice protestamus, quod de anno domini M CCCC L sexto, dominica proxima post festum beati Dyonisisii martiris, presens altare et hanc ecclesiam in honore omnipotentis die suque gloriose matris virginis Mariae et in commemoratione sanctorum Mychaelis archangeli, Eustachii, Canditi et Victoris, Lamberti, Martirum, Benedicte abbatis, Ghertrudis, Romane Agnetis, verginum, ac Elisabeth vidue dedicando consecranimus, cooperante nobis gratia saluatoris. In cuius re testimonium secretum nostrum presentibus est appensum.                            Lisch 1855



2.4. Die Altarplatte

Die steinerne Tischplatte des Altars ist ein ehemaliger Grabstein. Als Material kam
aus sakralen Gründen nur Naturstein in Frage, welcher damals nur mühevoll auf dem
Wasserwege beschafft werden konnte. So bediente man sich des ausgedienten Grabsteines der beiden Rehnaer Pröpste Hermann, gestorben 1312, und Johann II., gestorben 1321.
Die Reliefs dieser Männer, jeweils einen Abendmahlskelch in der Hand, sind kunstvoll in den Stein gemeißelt. In den gotischen Baldachinen ist ein lateinisches Hexameter zu lesen (antike Reimform im Sechs-Silben-Takt):  „Isti prepositi duo bene Rene regentes:
Non sint depositi set regni screptra ferentes.“  “Diese beiden Pröpste hier, die dich, Rehna, gut regierten, mögen nicht gestorben sein, sondern des Himmels Zepter tragend.“
Weiterhin ist im umlaufenden Text die Bitte enthalten:  „OR. P. EIS“  (orate pro eis),
„Betet für sie.“  Zur Altarweihe wurden fünf Weihekreuze eingebracht.
Auf dem hinteren Teil der Steinplatte steht der Altaraufsatz, daher ist die Grabplatte nicht mehr vollständig sichtbar. Beim nachfolgenden Bild ist der rechte Teil nach der Strichlinie von mir nach eigenem Ermessen vervollständigt, ebenso sind die umlaufenden lateinischen Worte nicht Originalabbildungen des Steins (Originaltext s. Schlie).



3. Der heutige Altarschrein (Schnitzaltar)

3.1. Vorbemerkungen

Um 1520 wurde der Rehnaer Altar zu einem hochgotischen Doppelflügel-Schnitzaltar
erweitert. Ich nehme an, dass es sich um eine Stiftung des Fürstenhauses Mecklenburg-
Stargard handelt, da in dieser Zeit die Herzogin Elisabeth von Mecklenburg-Stargard dem Konvent als Priorin vorstand (ca.1489-mind.1526, Lisch 1850). Leider wissen wir nicht, welche Künstler die Figuren geschnitzt und die Gemälde gemalt haben. Alles ist mit viel Liebe zum Detail gemacht, die Pferde haben sogar richtiges Zaumzeug aus Leder.                                                                                                                    Der aufgeklappte Altarschrein zeigte ursprünglich alle Schnitzfiguren mit Ausnahme der Marienkrönung (ursprünglich vielleicht einer der Vikarei-Altäre der Kirche, s. 3.6.), der beiden männlichen Büsten sowie der Predella.
Alle neugotischen Verzierungen sowie der Aufsatz der Marienkrönung stammen von der
letzten großen Renovierung von 1851.


3.2. Die Kreuzigungsgruppe

Die gesamte Kreuzigungsgruppe ist bis zu den Enden der Kreuze aus einem einzigen Stück
Eiche geschnitzt. Lediglich die Lanzen sind aufgesteckt.



Jesus als die wichtigste Figur wird von den drei Gekreuzigten in der Mitte dargestellt,
entsprechend der biblischen Überlieferung. Dazu kommt hier außerdem, dass das Kreuz
Jesus deutlich größer ist. Österliche Symbolik erkenne ich in dem Kreuzesstamm, welcher
wie ein lebender Stamm erscheint und deutliche Ast-Augen hat, aus welchen jeder Zeit neue Zweige sprießen können. Dies ist sozusagen eine Vorstufe der bekannten blätterumrankten Triumphkreuze. Die Kreuze der beiden anderen Männer sind  glatt gehobelte Balken.




Auf der guten, der rechten Seite von Jesus (für den Betrachter ist es die linke Seite) befindet sich der „gute“ braunhaarige  Schächer (ein Synonym für „Räuber“), vertrauensvoll zu Jesus aufblickend. Auf der anderen Seite hängt der andere Schächer, der Spötter, schwarzhaarig und mit gesenktem Blick. (Lukas 23, 39 ff).

Das Schild oben am Kreuz mit den Buchstaben „INRI“  (Jesus von Nazareth, König der Juden) fehlt noch. Mit diesem ist rechts unten der Schreiber beschäftigt, Tintenfass und
Stift in den Händen. In Anlehnung an andere Altäre Norddeutschlands (Rostock: St. Nikoai sowie Kloster zum Heiligen Kreuz; Hochaltar zu Meldorf; Kreuzaltar in der Nikolaikirche zu Stralsund; Hochaltar zu Segeberg u.a.) nimmt man an, dass sich in dem Schreiber der Schnitzer selbst dargestellt hat. Möglicher Weise ist der kleine Hund sein eigener, hier dann als Zeichen der Treue (zu Jesus) zu sehen.




Über der Kopfbedeckung des Schreibers ist das Hinterteil eines nicht näher zu bezeich-
nenden Tieres zu sehen, welches in ein Erdloch huscht. Gibt es auch hier eine Bedeutung?
Das einzige Indiz wäre für mich, dass die Heilige Gertrud, welche sich als fast lebens-
großes Gemälde ebenfalls im Altar befand (S. Kap. 4.4.9.) auch gegen Ratten- und Mäuse-
plage angerufen wurde. Haben wir hier einen in Holz geschnitzten Schutz-Anruf des
Schnitzers vor uns, dass der Altar vor tierischen Holzschädlingen bewahrt bleibe?
Dies erscheint weit her geholt, aber wer weiß?

Jesu treueste Begleiterin, Maria Magdalena, umfasst das Kreuz. Sie war sicherlich die
Identifikationsfigur der Nonnen, welche ja das Keuschheitsgelübde abgelegt hatten und sich als Bräute Christi verstanden.


Maria, die Mutter Jesu, in der unteren rechten Bildhälfte, ist am Zusammenbrechen und wird von einigen Personen gehalten. Den braun gelockten Jüngling halte ich für Jesu Lieblingsjünger Johannes. Er und Maria sind ja auch immer die Figuren am Fuße der Triumphkreuze (Joh. 19, 26+27).


Schließlich sind etliche Kriegsknechte zu sehen, Lanzen, drei Pferde. Die Soldaten tragen ganz unterschiedliche Haar- und Barttrachten und Kopfbedeckungen. Jeder hat seine eigene Mimik, von spöttisch über dienstbeflissen bis hin zu fragend. Unten steht ein Fass, in welches ein Kriegsknecht einen Schwamm taucht; auf dem Fass steht „Alpha und Omega“ nach dem Wort Jesu: Ich bin der Anfang und das Ende.“ (Off. 21,6 / 22,13). In dem Mann, der direkt vor dem linken Kreuz steht, meine ich den Hauptmann zu erkennen, welcher Jesus als frommen Menschen erkennt und Gott preist (Lk. 23, 47).




3.3. Die Heiligen Jungfrauen

Direkt neben der Kreuzigungsgruppe sind vier Heilige Jungfrauen dargestellt, die den Legenden nach alle um das Jahr 300, also zur Zeit der römischen Christenverfolgung geboren wurden, als junge Frauen zum christlichen Glauben fanden, (in der Regel) heidnischen Fürsten die Heirat verweigerten und Christus als ihren Herrn und Bräutigam bekannten (wie später die Nonnen des Klosters), dafür eingekerkert und gepeinigt wurden und schließlich den Märtyrertod starben. Dadurch überwanden sie die Welt und wurden als von Gott erlöst und gekrönt verehrt. Jede hat dabei in Legenden, in ihren Attributen und in den Patronaten ihre Besonderheiten. Sie waren im Mittelalter sehr beliebt und galten insbesondere den Nonnen und Novizinnen als Vorbilder.

Margareta, Barbara, Katharina und Dorothea - unsere Heiligen Frauen des Rehnaer Altars. Als die „Heiligen vier Madel“ oder die „Heiligen vier Jungfrauen“ waren sie die wichtigsten und beliebtesten außerbiblischen weiblichen Heiligen (die gängigere Zählung spricht von den „Heiligen drei Jungfrauen“ und lässt die Dorothea weg). Alle vier Figuren, gerade bei uns in Rehna, sind liebevoll geschnitzte Kunstwerke, wunderschön bemalt, unter anderem mit dem auf das Himmlische weisende Gold.

Über ihr Leben wissen wir eigentlich nichts. Wir haben nur ihre Legenden; und jede Legende hat recht viele verschiedene Spielarten. In ihnen verdichten sich tausende Einzelschicksale von Christen zur Zeit der Christenverfolgungen.
Die Attribute der Heiligen, die Dinge oder Gegenstände, mit denen zusammen sie dargestellt werden, sind Symbole, die ausgelegt, die zu uns sprechen wollen, die aber auch nicht zuletzt jene Heiligen Frauen unverwechselbar machen: „Margareta mit dem Wurm (=Drache/Teufel), Barbara mit ihrem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei Heilgen Madl.“ So lautet eine alte Redewendung. Und unsere Dorothea ist undenkbar ohne Früchte(korb) oder Blumen, manchmal hat sie einen Knaben an der Hand.


3.3.1. Die Heilige Katharina (oben links)



Katharina war eine ägyptische Prinzessin, die Tochter des Königs Costus von
Alexandria und lebte um das Jahr 300. Sie war besonders schön, intelligent, natürlich reich und stolz. Als sie ins heiratsfähige Alter kam, lehnte sie jeden Freier forsch ab.
Eines Tages traf sie einen alten Einsiedler, der ihr sagte, dass ihr wahrer Bräutigam
Jesus Christus sei. Nach einer Zeit der inneren Einkehr ließ sie sich taufen.
Auf einem heidnischen Opferfest erklärte sie dem Kaiser Maxentius, dass die
angebeteten Götter nur Götzen seien. Der durch Katharinas Redegewandtheit in Verlegenheit geratene Kaiser orderte die fünfzig weisesten Männer des Landes herbei,
welche Katharina die Unsinnigkeit des christlichen Glaubens deutlich machen sollten.
Doch das Gegenteil geschah: Katharina überzeugte die Weisen von der Wahrheit
der christlichen Lehre; diese ließen sich taufen und wurden daraufhin verbrannt.
Katharina hatte die schlimmsten Torturen zu ertragen; so band man sie auf ein mit
Nägeln besetztes Rad; doch das Rad zerbrach und ihr Körper heilte immer wieder
auf wundersame Weise. Schließlich wurde sie enthauptet.

Gedenktag:  25. 11.
Attribute:  Rad oder zerbrochenes Rad, Schwert, Krone, Haube, Kaiser Maxentius
                  zu Füßen ;  in Rehna:  Schwert, Krone, Kaiserkopf, (Schmuckkette)
Katharina zu Füßen: Kopf des Kaisers Maxentius

Patronin:  der Jungfrauen, Ehefrauen, Lehrer, Schüler, Studenten, Wissenschaftler, Theologen und Philosophen der Universitäten und Bibliotheken (u. a. Universität Paris), Redner, Spitäler; vieler Handwerksberufe (besonders derer, die mit Rad oder Messer zu tun haben), Anwälte, bei Migräne und Zungenleiden, zur Auffindung Ertrunkener, für gute Feldfrüchte

3.3.2. Die Heilige Margareta (oben rechts)



Margareta (in der Orthodoxen Kirche Marina genannt) kam in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts als Tochter eines heidnischen Ehepaares in Antiochia zur Welt.
Die Amme, eine überzeugte Christin, erzog das Mädchen von Geburt an im christlichen Glauben. Als der Vater nach Jahren die Abkehr seiner Tochter vom Götzentum bemerkte, zeigte er Margareta beim Statthalter Olybrius an. Dieser war von der Schönheit des jungen Mädchens so angetan, dass er nicht nur versuchte, sie vom Christentum abzubringen, sondern sie sogar heiraten wollte. Margareta, die wusste, in welche Gefahr sie sich mit einer Ablehnung begab, erklärte dem Statthalter mutig, dass sie ihr Leben ihrem himmlischen Bräutigam Jesus Christus geweiht habe und sprach: „Darfst du wohl verlangen, dass ich den Himmel aufgebe und dafür den Staub der Erde wähle?“ Daraufhin wurde sie grausam gefoltert. Immer wieder wurde Margareta auf wundersame Weise geheilt, worauf hin sich zahlreiche Heiden zum Christentum bekehrten.  Des Nachts im Kerker erschien ihr der Böse in Gestalt eines Drachens. Margareta machte das Kreuzeszeichen und das Ungeheuer verschwand; nach anderen Ausschmückungen der Legende wurde es zerrissen; oder  stärker noch: es verschlang das Kreuz und wurde durch dessen Kraft von innen her zerrissen. Olybrius ordnete schließlich die Enthauptung Margaretas an. Ihr Todesjahr war das Jahr 305.

Patronin:  der Bauern, der Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärenden, Ehefrauen, bei
 schwerer Geburt, gegen Unfruchtbarkeit, bei Gesichtskrankheiten und Wunden  

Gedenktag:  20. Juli   (im Mittelalter ein wichtiger Los- und Zinstag)

Darstellung: Drachen,  Kreuz oder Kreuzstab, Krone, Palme, Buch, Kamm
                      in Rehna:  M. tritt auf einen Drachen, Krone, Buch, Schwert
                        - auf dem Mantelsaum steht geschrieben: O SANCTA MARGARETA
                          ORA PRO NO  (O heilige Margareta, bete für uns)



3.3.3. Die Heilige Dorothea  (unten links)



Dorothea war die wunderschöne Tochter eines Senators. Der Statthalter begehrte sie zur Frau und wollte sie vom Christentum abbringen. Als sie ihm widerstand, ließ er sie foltern. Als auch die Folter ihren Glauben nicht erschüttern konnte,  sollte sie durch das Schwert hingerichtet werden. Auf dem Richtplatz sprach sie zu der Menge, dass sie nun aus dieser kalten Welt entschwinde und in eine freundlichere Welt gehe, in der es ewig
Sommer sei. Ein spöttischer Rechtsgelehrter rief ihr zu, sie solle ihm doch Blumen und Früchte schicken aus diesem so wunderschönen Land. Im Winter nach Dorotheas Martyrium stand vor der Tür des Rechtsgelehrten ein kleiner Junge mit einem Körbchen mit Rosen und Äpfeln in der Hand und grüßte ihn von Dorothea.

Dorothea wurde im Volk sehr beliebt, sicher auch wegen der poetischen Bildsymbole der Rosen und Äpfel; Gaben der Natur, Gaben von Gott, Geschenke an uns, selbst, wenn wir sie kaufen. Der Name Dorothea bedeutet „Geschenk Gottes“. Was kann uns Dorothea heute sagen? Vielleicht dies:
Wer nicht glaubt, wer nicht dankbar lebt, selbst der wird Gottes Gnade erfahren, sei es auch viel später, vielleicht, wenn es Winter geworden ist im eigenen Leben.

Patronat: Dorothea wurde die Patronin der Gärtner, Bierbrauer, Bräute, Neuvermählten,
                bei Geburtswehen, der Wöchnerinnen, gegen falsche Anschuldigungen, in   
                Todesnödten, bei Armut                            

Gedenktag:   6. Februar (mitten im kalten Winter)

Darstellung: Obstkorb, Blumen, Blumenkrank um Stirn, Knabe an der Hand;
                in Rehna: Korb, in der linken Hand ehemals evtl. eine Blume, offenes, gelocktes
                                langes Haar, ungekrönt


3.3.4.  Die Heilige Barbara  (unten rechts)



Am besten unter den weiblichen Heiligen zu erkennen ist die Heilige Barbara,
wenn sie denn, wie im Hochaltar zu Rehna mit ihrem typischen Attribut, einem
steinernen Turm, dargestellt ist. Zunächst wieder eine von zahlreichen Versionen
ihrer Legende:

Barbara war die wunderschöne und intelligente Tochter des reichen Dioscuros
in Nikomedien (heute Izmid, Türkei). Viele Jünglinge aus vornehmen Familien begehrten sie als Braut. Barbara jedoch erwies sich ablehnend; sie spürte, dass das Leben noch eine andere Dimension zu bieten haben würde. Als sie durch heimliche Besuche bei den damals unter Verfolgung stehenden Christen von deren Lehre und Glaube erfuhr, war diese neue Dimension ihres Lebensweges aufgezeigt.
Barbaras Vater, der seine Tochter liebte wie eine weiße Rose, beschloss eines Tages
sie in einen Turm zu sperren um sie vor allem Bösen zu beschützen. Als er von einer Reise zurückkehrte, bemerkte er, dass zu den beiden Turmfenstern ein drittes hinzugekommen war. Die zur Rede gestellte Barbara gab frei heraus zu, dass dieses Fenster auf ihr Geheiß als Zeichen für den dreieinigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) eingebaut worden war und dass sie selbst inzwischen getaufte Christin sei. Dioscuros, rasend vor Zorn, ging auf das Mädchen zu in der Absicht sie zu schlagen. Doch plötzlich öffnete sich der Boden zu einem Spalt, der die Tochter verbarg.
Nach Anzeige beim römischen Gericht, nach Peinigungen und Heilungswundern wurde sie von ihrem Vater eigenhändig enthauptet, welchen daraufhin der Blitz erschlug.

Barbara, norddeutsch Bärbel, wurde schon früh eine der wichtigsten Heiligen
(Kreis der vierzehn Nothelfer / Heilige drei Madl) und auch eine der volkstümlichsten. An ihrem Sterbetag, dem 4. Dezember, ist sie noch heute in manchen Gegenden mit dem Heiligen Nikolaus unterwegs, in einigen Orten im Rheinland ist sie es gar, die die Kinder beschenkt. Auch in unseren Breiten weiß noch so manch alter Mensch um den Brauch des Sankt-Barbara-Tages: am 4. Dezember schneidet man Obstbaumzweige ab, in der Regel Kirsche, um sie in die Vase zu stellen und sich zu Weihnachten blühender Zweige zu erfreuen.

Patronat: Barbara ist die Schutzpatronin der Türme und der Türmer, der Bergleute, Bauern, Geologen, Architekten, Bauarbeiter, Dachdecker, Gießer und Schmiede, des Technischen Hilfswerkes (THW), der Artillerie, der Feuerwehr, für eine gute Todes-
stunde (so hat sie in der Kirche zu Demern die Sterbesakramente Kelch und Hostie in der Hand), der Totengräber, Köche, Metzger …

Gedenktag:  4. Dezember

Darstellung:  Turm mit drei Fenstern, Hostie und Kelch, Schwert, Kanonenrohr, Fackel,
                       Märtyrerpalme und Buch;  in Rehna: dreifenstriger Turm und Buch

3.4.  Die Jünger Jesu 

In den Flügeln des Altars sind die Jünger Jesu dargestellt. Für den Verräter, Judas Ischariot, der sich das Leben nahm, steht hier der Heilige Matthias, welcher nachgewählt wurde (Apg. 1, 23 - 26). Sie sind mit ihren Attributen bzw. ihren Marterwerkzeugen dargestellt und namentlich benannt. Außer den Texten der Heiligen Schrift gibt es zahlreiche außerbiblische Legenden über sie, welche oft die Schlüssel zu ihren Attributen sind.


oben links:  Petrus mit Schlüssel und Stirnglatze, Johannes mit Kelch, Jakobus der Ältere
                    mit Pilgerstab und Jakobsmuschel am Hut


oben rechts: Andreas mit Andreaskreuz und Buch, Thomas mit Lanze und ausgestrecktem
                     Finger (den er in die Wundmale Jesu legen wollte, s. Joh. 20, 24-29),                                Bartholomäus mit Dolch


unten links: Jakobus der Jüngere mit Walkerstange, Matthäus mit Hellebarde und Buch,
                    Philippus mit Kreuzstab und Buch


unten rechts: Judas Thaddäus mit Keule, Simon mit Säge und Buch, Matthias mit Beil


3.5. Zwei männliche Büsten

Welche Männer stellen die beiden über den Heiligen Jungfrauen sich befindenden
männlichen Büsten dar? Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden.
In manchen Altären nehmen hier Propheten solche Plätze ein (so auch Dehios Vermutung
bzgl. Rehna). In anderen Fällen sind so die Künstler, welche den Altar fertigten, dargestellt.



Ich selbst folge Lisch und zitiere ihn:  „Diese bärtigen Brustbildfiguren, welche sehr
charakteristisch sind und nach dem Leben gebildet zu sein scheinen, sind mit einem
Pelzwams bekleidet und haben eine Mütze, um welche eine Lilienkrone liegt, auf dem Kopfe.
Diese Figuren mögen wohl die beiden zur Zeit der Erbauung des Altars regierenden
Herzoge, Herzog Heinrich II. d. ä. von Meklenburg=Stargard (1423 - 1466) und Heinrich III.
d. j. von Meklenburg=Schwerin (1436 - 1477) darstellen sollen. Die Brustbilder sind
sehr gut gearbeitet und in ihrer Art sehr selten.“ (Lisch 1855)
Wie schon im  Kapitel 3.1. gesagt, stand zur Entstehungszeit des Hochaltars eine
Fürstin des Mecklenburger Adels dem Kloster vor.

3.6. Die Marienkrönung



Dieser ehemals separate Marienaltar aus etwa der selben Entstehungszeit wie die anderen Schnitzfiguren wurde bei der Restauration und neogotischen Neugestaltung des Altars im Jahre 1851 diesem oben auf gesetzt. Ob dieser ehemalige Marienaltar ehemals ein Seitenaltar einer Vikarei (Nische der Fürbitte für Verstorbene) der Rehnaer Kirche war, lässt sich nicht mehr sagen. In Rehna sollen bis zur Reformation folgende Altäre
vorhanden gewesen sein:  Altar der Heiligen Elisabeth; Altar der Heiligen Gottesmutter
Maria; Altar des Petrus, Paulus und Johannes; Altar des Jakobus.
Unter einer spitzbogigen Lünette thronen gekrönt Gott-Vater, welcher als Zeichen der
Weltherrschaft die Weltkugel mit Kreuz - in der Rechten hält, Maria als Himmelskönigin und mit freiem Oberkörper Jesus Chrisus. Gott und Chrisus setzten Maria die Krone aufs Haupt.

4. Die Gemälde

4.1. Vorbemerkungen

Die Gemälde sind ebenso wie der Schnitzaltar um 1520 von einem uns unbekannten
Künstler geschaffen worden (vgl. auch Kapitel 2.1.). Die beim Staatlichen Museum Schwerin angestellte Kunsthistorikerin Kristina Hegner schreibt: „Die Malerei, entstanden gegen 1519, ist in ihrem knittrigen Faltenstil, der Wiederaufnahme des altertümlichen Goldgrundes und der reichen Verwendung von Gold für die Wiedergabe der Heiligenscheine und Seidenstoffe regotisierend. Pracht und Schönheit mittelaterlicher Malerei erhalten einen aristokratischen Zug in diesem zu Zeit der Priorin Elisabeth aus dem Hause Mecklenbur-Stargard errichteten Hauptaltar.“ Und etwas weiter: „… läßt sich die stilistische Verwandtschaft zu dem Passionsaltar der Bürgermeister Sabel Osborn und Henning Mörder in der Stralsunder Nikolaikirche nicht leugnen. Obwohl die Rehnaer Tafeln einige Jahre später entstanden, wirken sie altertümlicher - Zeichen einer restaurativen Gesinnung der hochadligen Auftraggeberin und der Bestimmung als Hauptaltar eines Nonnenklosters zu  reformatorischer Zeit.“

Als die Gemäldetafeln im Jahre 1851 vom Altar entfernt und ins Schweriner Museum gebracht wurden, waren sie in einem beklagenswertem Zustand. Außer der Predella konnten nur vier größere und vier kleinere Gemälde von der Weihnachts-Seite (1. Klappung) restauriert werden, Die acht Heiligenbilder und die beiden kleinen Tafeln der 2. Klappung sind gänzlich verloren gegangen. Das heißt, wir haben vierzehn nicht erhaltene Gemälde und neun erhaltene. Von diesen sind sieben in einem guten Zustand:  die Predella (s. Kap. 4.2.), die Verkündigung Mariä, Christi Anbetung durch die Heiligen Drei Könige und die vier kleinen Tafeln mit Darstellungen der Legende um Marias Eltern Anna und Joachim. Leider sind alle diese Bilder, der Öffentlichkeit unzugänglich, im Museum Schwerin bzw. der Außenstelle Güstrow untergebracht. Aber erfreulicher Weise sind wir im Besitz einiger Reproduktionen; diese Darstellungen beschreibe ich unter 4.3.2., 4.3.3. und 4.3.4. etwas genauer. Ansonsten sind wir auf die Beschreibungen von  G. C. F. Lisch angewiesen.
Zu welchen Anlässen welche der drei Ansichten gezeigt wurde, ist uns leider nicht bekannt. Wir werden ähnliche Altäre anderer Klosterkirchen zu Rate ziehen müssen, bei denen dies belegt ist.


Schema der Gesamtansicht

a Vorderseite: Festtagsseite / Schnitzaltar

a Rückseite und b Vorderseite (1. Klappung):  Advents- und Weihnachtsseite,
  Große Tafeln: Freuden Mariens;    Kleine Tafeln: Geburt Mariens (Anna und Joachim)

b Rückseite und c Vorderseite (2. Klappung):  Heiligenseite,
  Große Tafeln: 8 Heilige; Kleine Tafeln (= b Rückseite): v. Betrachter links „ECCE HOMO“,    v. Betrachter rechts die Heilige Elisabeth von Thüringen.

4.2. Predella

Die Predella ist das Gemälde oder auch Schnitzwerk unterhalb zwischen Altartisch (Mensa) und Hochaltar. Oft ist hier ein Bild des letzten Abendmahls zu sehen, so auch in der Tochterkirche des Klosters  Kirch-Grambow. Seit der Neogotisierung des Altars 1851 sieht man an dieser Stelle geschnitzte bzw. getischlerte Verzierungen. Seit der Stiftung des Hochaltars um 1520 zierte jedoch ein wundervolles Gemälde diesen Platz. Irgendwann  nach der Reformation wurde es wohl als zu katholisch empfunden und von einem anderen Gemälde überdeckt. Der Altertumsforscher Lisch schreibt darüber 1855:

„Die Predelle oder Altarstaffel, auf welcher der Flügelaltar steht, war mit einem jungen, schlechtem Gemälde bedeckt. Als dieses abgenommen ward, zeigte sich ein schönes, interessantes Gemälde aus der Zeit der Erbauung des Altars. In der Mitte sitzt die thronende Jungfrau Maria, welche den Mantel ausbreitet. Zu beiden Seiten knieen hinter einander anbetend Personen aus allen Ständen, zu ihrer Rechten die Geistlichen, zu ihrer Linken die Laien, in folgender Ordnung:
zur rechten: 1. Der Papst. 2. Ein Cardinal. 3. Ein Erzbischof. 4. Ein Bischof (hinter diesen Vieren eine Klammer und die Bemerkung „Die 4 Kirchenväter“). 5. Ein Prophet mit weißem Mantel und schwarzem Unterkleide. Ein Abt, schwarz gekleidet, mit Bischofsstab. 6. Zwei Prämonstratenser-Nonnen, beide gleich gekleidet, mit schwarzem Unterkleide, weißem Mantel, weißem Schleier (Weihel), mit rothem Kreuze auf der Stirne, und weißem Vortuch (Wimpel).
zur linken: 1. Der Kaiser. 2. Der König. 3. Ein Mann mit Bart, Baret und Ordenskette. Ein Jüngling ohne Bart. 4. Ein Mann mit Baret und Bart. Eine junge Dame. 5. Ein alter Bürger (Patricier) mit langem Haar. Eine Jungfrau mit schwarzem und gelbem Kopfputz. 6. Eine Jungfrau (Patricier) mit Kleidung in roth und weiß, mit spitzen, weißen Mützen.

   
        
Der Altar ist im J. 1456 geweihet und daher gehören die Personen in diese Zeit. In dem Kaiser, der den Reichsapfel der Maria zu Füßen gelegt hat, ist auf den ersten Blick der Kaiser Friedrich V. (1440 - 1493) zu erkennen. Die drei ersten weltlichen Männer tragen Ordensketten. In 1., 2. und 3. ist wohl der Kaiser mit seiner Familie, vielleicht auch noch
ein anderer Reichsfürst, dargestellt, in 4. in Ritter mit Frau, in 5. Patricier (vielleicht aus Lübeck), in 6. lübeker patricische Frauen und Jungfrauen, wie die rothen Mäntel („Hoyken“) und weißen, auch rothen Kleider und die weißen ,spitzen Mützen („Witt Tipp“) andeuten, welche auf alten lübeker Gemälden aus dem Ende des 15. und Anfänge des 16. Jahrhunderts als eigenthümliche Patriciertracht in Lübek oft vorkommen. Diesen correspondieren:
1. Der Papst, 2. ein Cardinal, 3. ein Erzbischof und Bischof, 4. zwei Priester (dem Ritter an Range gleich), 5. ein Benedictiner-Abt, in schwarzer Tracht, da das Kloster zuerst Benedictiner-Ordens war, und ein Prämonstratenser-Propst mit weißem Mantel,
6. zwei Prämonstratenser-Nonnen, da das Prämonstratenser-Kloster Rehna viele Lübekerinnen beherbergte, die hier ihren weltlichen Schwestern gegenüber knieen.
Nach diesen Zeichen scheint der Altar in Lübek gemacht zu sein.“

Dieses Gemälde befindet sich im Museum in Güstrow, Außenstelle des Schweriner
Museums. Wenn man bedenkt, dass leit langem nicht einmal die ältesten Rehnaer
dieses Gemälde je zu Gesicht bekamen, ja, dass es erst nach der Renovierung nach
1851 erst wieder entdeckt wurde, dann kann man wirklich dankbar sein, dass es noch
heute in diesem guten Zustand existiert.


4.3. Erste Klappung: Die Advents- und Weihnachtsseite

4.3.1.Das Gesamtkomposit

„Die ersten Flügel enthalten in Malerei einen Cyclus von Darstellungen aus den Freuden der Jungfrau Maria. Wenn die ersten Flügel zugeschlagen sind, so erblickt man vier große Tafeln, welche ein Mal quer getheilt sind. Jede dieser 8 Abtheilungen enthält ein Bild und man erkennt klar einen chronologischen Fortschritt in der Reihenfolge der Begebenheiten von der linken nach der rechten Seite, und zwar so, dass die obere Reihe allein auf Maria, die untere Reihe zugleich auf das Christkind Beziehung hat. Es folgen nämlich von der linken Seite nach der rechten:

1) Mariä Darstellung im Tempel: Maria als dreijähriges Kind die Stufen des Tempels allein hinaufsteigend, eine bekannte, apokryphische Darstellung. Das Kind, mit einem vergoldeten Heiligenscheine um das Haupt, ist in ein langes, weibliches Gewand gekleidet, hat sehr langes, walldendes, gelbliches Haar und trägt eine brennende Kerze in der Hand. Es ist offenbar ein junges Mädchen. Man könnte sonst an die Darstellung denken, wie Jesus als Knabe sich im Tempel verliert. Von den Altarstufen sind nur 8 angedeutet. Im Hintergrunde steht, neben einer weiblichen Figur ohne Heiligenschein, eine weibliche Heilige mit Heiligenschein, wahrscheinlich Mariens Mutter, Anna, und Joseph, welche sowohl durch seine herkömmliche Gestalt und den rothen Rock, vorzüglich aber durch den bezeichnenden Krückstock als solcher zu erkennen ist.

2) Die Vertrauung der Maria mit Joseph. Unter den Anwesenden stehen: im Hintergrunde ein ganz weiß gekleidete Nonne mit weißem Kopfschleier (Weihel) und weißem, Brust Hals und Kinn bedeckenden Tuch (Wimpel), offenbar mit Anspielung auf die Prämonstratenser-Tracht, jedoch mit bloßem Halse, offenbar eine Darstellung der damals üblichen Tracht der patricischen Jungfrauen Lübecks.

3) Die Verkündigung Mariä; der Engel trägt ein Spruchband mit Ave Maria etc.

4) Die Heimsuchung Mariä.

            unten:

5) Christi Geburt, Christus in der Krippe liegend.

6) Christi Beschneidung.

7) Christi Anbetung durch die Hei. Drei Könige.

8) Christi Darstellung im Tempel.                                      Lisch 1855

Soweit der Altertumsforscher Friedrich Lisch. Ich denke, nun kann der Leser sich ein Bild von dieser Ansicht des Altars machen. Mit „Die Heimsuchung Mariä“ ist ihr Besuch bei der schwangeren Elisabeth gemeint. Gerne beschreibe ich nun die uns erhaltenen beiden Gemälde etwas genauer.

4.3.2. Verkündigung an Maria



 


Diese Geschichte ist uns aus dem Lukasevangelium der Bibel bekannt. Der Erzengel Gabriel erscheint der mit Joseph verlobten Jungfrau Maria. Noch halb schwebend grüßt er sie mit den Worten (Spruchband): „ Sei gegrüßt, Du, voll der Gnaden. Der Herr ist mit dir / und gesegnet sei dein … „ - gemeint ist natürlich das Kind, welches sie erwartet. Maria, in ihrem mittelalterlich dargestellten begüterten Elternhaus am Lesepult kniend (= Zeichen ihrer Weisheit), hält demutsvoll den rechten Arm vor die Brust. Unter ihrem blauen
Mantel (Zeichen des Himmels; Maria als Himmelskönigin) sieht man ein kostbares Seidenkleid. Weitere Symbole des Wohlstands ihres Elternhauses, von dem zwar nicht die Bibel, jedoch sehr anschaulich mittelalterliche Legenden berichten, sind die Kastenmöbel der Wohnung, die bunten Fliesen, das dicke Kissen und die Fenster- und Türbeschläge. Himmlische Zeichen ihrer Auserwählung sind natürlich ihr Heiligenschein und der Heilige Geist im Bild einer Taube über ihrem Haupt sowie die weißen Lilien als Zeichen ihrer Jungfräulichkeit.

4.3.3. Anbetung der Heiligen Drei Könige






Ursprung dieser Legende ist die Geschichte von den Weisen aus dem  Morgenland nach Matthäus. Aus den Magiern aus dem Osten, von denen die Bibel spricht, wurde bald die Legende von den Drei Heiligen Königen, welche die über das jüdische Land hinausgehende, ja, weltweite Heilsbedeutung des Jesuskindes beinhaltet. So sind hier königlich gekleidete Männer zu sehen mit Geschenken in goldenen Gefäßen bzw. mit goldenen Ketten; ein Mohr dabei.
Aber auch die Heilige Familie, welche von göttlichen Strahlen getroffen wird, scheint fürstlich gekleidet. Natürlich hat Maria wieder ihr Seidenkleid an;  und der himmels-königliche Mantel liegt ihr auf den Knien. 
Was aber ist mit dem Jesus-Kind? Es ist völlig nackt.  Auch das Gesicht und der Hals Marias sind nackt und verletzlich. Ebenso ist der Ort des Geschehens nicht geschlossen und angreifbar. Dies ist ein deutlicher Gegensatz zur mondänen Kleidung der anderen Figuren, ein Bild zum Nachdenken, sicher auch für die Nonnen und Novizinnen damals aus den vornehmen Lübecker Patrizierfamilien.

4.3.4. Die vier kleinen Tafeln:  Legende der Geburt der Maria

Meinte Lisch in seinem Aufsatz von 1855 in diesen Darstellungen Szenen aus der Weihnachtsgeschichte zu sehen, so erkennt Schlie gute vierzig Jahre später, dass es sich hier um Darstellungen außerbiblischer Legenden, um die Geburt Marias handelt, wie sie auch der alte Gadebuscher Altar aufwies. Im Mittelalter waren neben der Bibel auch bibelbezogene Legenden sehr beliebt, wie etwa diese von den Eltern Marias.



Joachim und Anna, die Eltern Marias, waren reich und fromm. Sie spendeten im Tempel stets das Doppelte oder Dreifache was verordnet war. Eines Festtages trat Joachim in der Frühe als erster an den Opfertisch. Da trat Rubim vor ihn hin und sprach: „Du hast keinen Anspruch als Erster deine Gaben darzubringen, weil du keine Nachkommenschaft in Israel geschaffen hast (Bild 1: ein Priester schiebt Joachims Opfergeld vom Tisch).  Ihm kommt der Erzvater Abraham in den Sinn, welchem Gott große Nachkommenschaft versprochen hatte, der dann nach langer Glaubenstreue tatsächlich als Greis noch Vater wurde, der dann seinen Sohn Isaak opfern sollte, was sich dann jedoch nur als Erprobung seines Glaubens erwies    Diese alte Geschichte war gut ausgegangen  (Bild 1: goldener Schrein auf dem Opfertisch mit der Darstellung der Opferszene: Abraham, der gefesselte Sohn, das schon entfachte Feuer, der rettende Engel). So beschließt Joachim, Gott in der Wüste mit Fasten und Bitten gnädig zu stimmen. Ohne sich von seiner Frau Anna zu verabschieden, zieht er mit seinen Schafherden in die Steppe, schlägt sein Zelt auf und verbringt dort 40 Tage und Nächte. Da erscheint ihm ein Engel mit der Verkündigung, dass seine Frau trotz ihres hohen Alters ein Kind bekommen werde   (Bild 2). Gleichzeitig erscheint auch der Anna ein Engel, welcher ihr die Ankunft des Ehemannes ankündigt. Anna erwacht aus ihrer tiefen Trauer, meinte sie doch nicht nur kinderlos sondern auch verwitwet zu sein, und eilt zur Goldenen Pforte am Tempel, wo sie Joachim in die Arme fällt (Bild 3: Anna und Joachim an der Goldenen Pforte = Symbol göttlicher Zeugung). Nach neun Monaten wird Maria geboren (Bild 4).

Verlobung von Maria und Joseph




Beschneidung


                                                                                                                                        4.4. Zweite Klappung - Die Heiligen-Seite

4.4.1. Das Gesamtkomposit

Auf acht großen und einer kleinen Tafel werden die neun besonderen Heiligen der Kirche
dargestellt, dazu kommt ein Ecce homo auf einer kleinen Tafel.

„Die zweiten Flügel enthalten in Malereien die besonderen Heiligen der Kirche.
… Dies wird durch die in der Reliquienurne beim Abbruche des Altares im J. 1851 aufgefundene … Weiheurkunde vom J. 1456 glänzend bestätigt. Diese bischöfliche Urkunde giebt an, daß der Altar und die Kirche geweihet sei zu Ehren der Heiligen:
Michael, Eustachius, Candidus, Victor, Lambert, Benedict, Gertrud, (Romana) Agnes und Elisabeth.
Die 4 Flügel sind der Länge nach durch Malerei getheilt und enthalten 8 Heilige fast in Lebensgröße, von der Linken zur Rechten in folgender Ordnung: … „ (Lisch 1855)

Welche Kriterien mögen zur Auswahl gerade dieser Heiligen geführt haben. Meines
Wissens ist darüber noch nie nachgedacht worden. Ich nehme an, dass die Gedenktage der Heiligen hier eine gewichtige Rolle spielten. Es darf angenommen werden, dass vor dem großen Akt der Wiederweihe, an der sicherlich kirchliche wie auch weltliche Prominenz reichlich vertreten war, in Betgottesdiensten und dergleichen diese Veranstaltung gründlich vorbereitet wurde. So ist es sicherlich kein Zufall, dass die Gedenktage der Heiligen bis auf ein paar erklärbare Ausnahmen alle kurz vor dem Weihedatum dem 10. Oktober 1546 lagen:
17. September:           Heiliger Lambertus
20. September:           Heiliger Eustachius
22. September            Heiliger Candidus
29. September            Heiliger Michael
29.September             Selige Gertrud von Altenberg (nicht Gedenktag, aber Geburtstag)
10. Oktober                Heiliger Viktor = Tag der Wiederweihe des Klosters / Altars

Die Spanne zwischen dem 29. September und dem 10. Oktober könnte durch eine
vorherige Fasten- und Bußzeit erklärt werden.

Die Ausnahmen wären dann:

a) Die Heilige Agnes, welche ihre Bedeutung als jungfräuliche Märtyrerin ohnehin hat
    in Korrespondenz zu den anderen vier Heiligen Jungfrauen (s. Kap. 3.3.).

b) Der Klostervater Benedikt als „Vater des abendländischen Mönchtums“; dem 1456
    bestehenden Prämonstratenserorden war überdies  sehr wohl bewusst, dass das
    Nonnenkloster einst bei seiner Gründung dem Benediktinerorden angehörte.

Zu fragen ist natürlich auch, welche Heiligen damals in unserer Gegend wichtig waren,
deren Gedenktage sich ebenfalls in diesem Zeitabschnitt befinden und warum diese nicht ebenfalls Aufnahme in der Rehnaer Heiligen-Reihe fanden. Natürlich musste begrenzt werden. Aber wie dies geschah, wird sich nie ganz nachvollziehen lassen. Insbesondere gilt diese Fragestellung hier aus meiner Sicht in Bezug auf folgende Heilige:  Hildegard von Bingen (17.9.), Mauritius (Gedenktag 22.9.; s. Kap. 4.4.2.), Franziskus von Assisi (4.10.).

Bei Franz von Assisi legt sich die Vermutung nahe, dass es sich um ein - in heutiger Sprache - Konkurrenz-Unternehmen gehandelt hat; die meisten damaligen Klöster unserer Gegend gehörten damals dem Franziskaner-Orden an, genannt sei nur das Doberaner Münster.

Wenn auch Mauritius in der Thebäischen Legion der Ranghöhere war, so war ihm natürlich der Heilige Viktor vorzuziehen, lag doch sein Gedenktag genau auf dem Datum der Altarweihe.

Warum Hildegard von Bingen keinen Niederschlag in Rehna fand, bleibt für mich
zunächst  völlig unbeantwortet.

Die kurzen Beschreibungen, die Lisch zu den Heiligenbildern in der Kirche zu Rehna gibt, möchte ich gern mit eigenen weiteren Angaben erweitern. Bei den Darstellungen zitiere ich jedoch stets Lisch (kursiv gedruckt) in seinem Aufsatz von 1855.

4.4.2. Der Heilige Candidus

Candidus war einer der Märtyrer der Thebäischen Legion des Mauritius, die sich weigerten, an der Christenverfolgung mitzuwirken und deshalb selbst enthauptet wurde. Er starb um das Jahr 302 bei Agaunum, dem heutigen St. Maurice (westl. Schweiz). Sein Name bedeutet  „Der Glänzende“.

Gedenktag: 22. September
Darstellung: dunkelhäutiger Ritter
Auch Mauritius, der Oberbefehlshaber wurde in unserer Gegend verehrt und in Kunstwerken abgebildet, ebenfalls als Moor in Ritterrüstung dargestellt.
Über die sogenannte Thebäische Legion informiert ein Heiligenlexikon folgendermaßen:

„Märtyrer der Thebäischen Legion werden sie genannt: Mauritius und seine Gefährten
Exsuperius, Candidus, Victor, Innocentius und Vitalis sowie weitere christliche Soldaten, die alle aus der Thebäis in Oberägypten stammten und bei Agaunum im Wallis - heute
St. Maurice - das Martyrium erlitten. Nach der glaubhaften Überlieferung wurden die Soldaten unter ihrem Hauptmann Mauritius 302 im Zuge der allgemeinen Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian  von dessen Mitregent Maximian gezwungen, gegen ihre christlichen Glaubensgenossen in der Gegend von um Agaunum vorzugehen. Die Soldaten weigerten sich, den Befehl zu befolgen. Da ließ Maximian als Abschreckung jeden zehnten Mann der Legion ermorden. Doch keiner der Überlebenden wankte deshalb.  Immer wieder musste nu jeweils der zehnte Soldat sterben, bis die gesamte Legion getötet war. Das Blutbad von Agaunum ging so in die Geschichte ein.“  (aus „Heilige und Namenspatrone“ S. 493)

Darstellung in Rehna: „ein Ritter im Harnisch, mit einem aufgerichtetem Schwerte in der Hand; in dem Heiligenscheine steht: S. CANDIDVS.“

4.4.3. Der Heilige Lambertus

Bischof Lambertus (auch Lambrecht oder Lambert) von Maastricht wurde im Rahmen
politischer Querelen am 17. September 705 im heutigen Lüttich beim Gebet in der Kirche   mit einer Lanze ermordet. Sein Nachfolger, Bischof Hubertus errichtete über Lambertus’ Haus eine Kirche. Dieser im Zusammenhang mit der Jagd bekannte Heilige wurde oft mit Eustachius verwechselt bzw. gleichgestellt (s. Kap. 4.4.6.).
Gedenktag: 17. September
Darstellung in Rehna: „Der H. Lambertus, ein Bischof, mit einem Bischofsstabe im rechten und einem aufgerichtetem Schwert im linken Arme; in dem Heiligenscheine steht:
S. LAMPERTVS.“  Ich nehme an, dass er mit einem festlichen Gewand und einer Bischofs-
Mütze gekleidet dargestellt war.

4.4.4. Der Heilige Erzengel Michael

Michael ist der ranghöchste und neben Gabriel, Raphael und Uriel einer der vier Erzengel. Er ist der kämpferische Engel mit dem Schwert. Er gilt als Kämpfer Gottes, der schon zu Beginn der Schöpfung den Satan aus dem Himmel stürzt und ihn im endzeitlichen Kampfe töten wird. Seine Posaune erweckt die Toten aus den Gräbern und gleitet ihre Seelen.
Gedenktag: 29. September
Darstellung: Engel mit Schwert und Waage, einen Drachen besiegend
Darstellung in Rehna: „Erzengel, mit dem Schwerte in der einen und der Wage
                                  in der anderen Hand.“

4.4.5. Die Heilige Agnes

Agnes von Rom gehört mit Barbara, Dorothea, Margareta und Katharina in die Reihe der jungfräulichen Märtyrerinnen (s. Kap. 3.3.). Keine genoss schon so früh wie sie eine
solche Verehrung. Schon der sogenannte Märtyrerkalender von 354 berichten erste Züge
ihrer Legende. Auch ihre Legende sei kurz wiedergegeben.  

Die zwölfjährige Agnes war eine römische Jungfrau voller Schönheit und Glaubenssicherheit. Der Webung des Sohnes des Stadtpräfekten trat sie ablehnend gegenüber mit der Begründung, sie sei schon verlobt mit Jesus Chrisus. Nun wurde sie vor Gericht gestellt, aber alle Bitten und Drohungen des Richters konnte ihre Standhaftigkeit nicht erschüttern. Da befahl er, sie nackt auszuziehen und zur Prostitution zu zwingen. Aber ihre langen Locken umhüllten sie wie ein dichter Mantel. Ein Engel brachte ihr ein Lichtgewand, von dem das ganze Haus durchstrahlt wurde. Der Sohn des Präfekten suchte sie mit seinen Gesellen im Bordell auf, geblendet wichen sie zurück; er selbst fiel, vom bösen Geist erwürgt, tot um, als er Agnes berühren wollte. Durch ihr Gebet ins Leben zurückgerufen, ließ er sie als Zauberin denunzieren. Der Präfekt wagte weder sie zu retten noch zu verurteilen. Er ging außer Landes und überließ sie einem anderen Richter. Dieser ließ sie im Stadion des Domitian in ein großes Feuer werfen, aber die Flammen wichen vor ihr zurück. Da befahl er, dass man ein Schwert durch ihre Kehle stoße. Eltern und Freunde begruben Agnes in einer Katakombe und hielten die Totenwache. In der achten Nacht sahen sie einen Reigen schöner Jungfrauen, in ihrer Mitte Agnes in goldenem Kleid, den Ring ihres Verlöbnisses mit Christus am Finger, ein weißes Lamm zu ihrer Rechten (Symbol für Christus als Opferlamm).

Patronin:  der Jungfrauen, Verlobten, Kinder, Gärtner
Gedenktag:  21. Januar
Darstellung:  Jungfrau mit langem Lockenhaar und weißem Schaf
Darstellung in Rehna:  eine schöne Jungfrau mit dem Christkinde, welches mit einem
                                     mit einem Rosenkranze spielt, auf dem Arme … als eine
                                     Braut Christi dargestellt

4.4.6. Der Heilige Eustachius

Eustachius (gestorben 118 in Rom), Jäger und Heermeister in Kleinasien unter Kaiser Trajan, wurde oft mit dem Bischof Hubertus von Lüttich verwechselt (s. Kap. 4.4.3.) um den sich eine ähnliche Legende rankt. Die Eustachius-Legende ist sehr farbig und sie hier kurz erzählt.

Bei der Jagd erschien Eustachius, der vor seiner Bekehrung Placidus hieß, eines Tages ein Hirsch, welcher zwischen seinem Geweih den Gekreuzigten in großem Strahlenkranz trug. Er stürzte vom Pferd und hörte die Worte: „Warum verfolgst du mich? Ich bin Christus, der den Himmel und die Erde erschaffen hat, ich ließ das Licht aufgehen und teilte die Finsternis.“ Diese Erscheinung wurde auch seiner Frau zuteil. Christus erschien Eustachius ein zweites Mal mit der Ankündigung einer Prüfung. Dieser ließ sich mit seiner Frau und den beiden Söhnen taufen und erhielt seinen neuen Namen (= der Sandfeste). Die Prüfung trat ein: eine Seuche tötete alle Knechte, Mägde, alles Vieh und Räuber plünderten das Haus.
Eustachius bestieg mit seiner Familie ein Schiff nach Ägypten. Der Fährmann begehrte als Lohn Eustachius’ Frau. Dieser verweigerte das und wurde mit den Kindern ins Meer gestürzt.
Sie erreichten das Land. Dann mussten sie einen Fluss überqueren. Als er einen Sohn hinüber gebracht hatte und wieder im Wasser stand, schleppt ein Wolf den einen, ein Löwe den anderen Sohn davon. Bauern verjagten den Wolf, Hirten den Löwen, und sie nahmen die Knaben in ihre Dörfer mit, wo sie getrennt aufgezogen wurden. Eustachius aber kam in ein anderes Dorf, wo er sich als Knecht verdingen musste.
Kaiser Trajan, von Feinden bedrängt, vermisste seinen Feldherrn Placidus und ließ ihn in allen Landen suchen. Nach 15 Jahren fanden ihn die Ritter und führten ihn mit großen Ehren zurück. Wieder als Feldherr im Dienst kämpften seine Söhne unerkannt an seiner Seite. In  einem Rasthaus, in welchem sich auch die Mutter befand, erkannten sich alle wieder.
Schließlich war die ganze Familie wieder vereint und sie kehrten zusammen nach Rom zurück. Trajans Nachfolger, Kaiser Hadrian nahm sie mit einem großen Ehrenmahl auf.
Als sie sich jedoch am nächsten Tag weigerten, an einer heidnischen Opferfeier teilzunehmen, wurden sie einem Löwen vorgeworfen. Der aber neigte vor ihnen sein Haupt. Da ließ der Kaiser sie in einen ehernen Stier stoßen, unter dem Feuer brannte. Darin gaben sie ihren Geist auf. Aber ihre Leiber fand man nach drei Tagen unversehrt.

Patron: von Paris und Madrid, der Förster, Jäger, Tuchhändler, Krämer und Klempner,
           bei traurigen Familienschicksalen, gegen schädliche Insekten
Gedenktag:  20. September
Darstellung: Hirsch mit dem Antlitz Christi im Geweih, Stier, Flammen
Darstellung in Rehna: … mit einem Palmenzweig in der linken Hand, neben ihm
                                     ein Hirsch, der ein Crucifix zwischen dem Geweih trägt.“

4.4.7. Der Heilige Benedikt

Benedikt (Benedetto) von Nursia wird auch der „Vater des abendländischen Mönchtums“
genannt. Als Sohn vornehmer Eltern sagte er bald der gottlosen heidnischen Welt ab und gründete nach einigen Jahren, in denen er als Einsiedler bei Rom lebte, um 530 ein Kloster.
Um 540 verfasste er seine „Regula Benedictini“ mit der für die meisten Orden bis heute gültigen Grundregel „ora et labora“ - bete und arbeite. Einige Legenden zeigen den Widerstand damals gegen die recht strengen Regeln des Benediktiner-Ordens.

Gedenktag:  11. Juli
Patron:  des Abendlandes / Europa; Schüler und Lehrer, Bergleute u.ä., Kupferschmied,
              der Sterbenden, gegen Pest, Fieber, Entzündungen, Nieren- und Gallensteine,
              Vergiftung, Zauberei
Darstellung:  zersprungener Kelch, aus dem eine kleine Schlange entweicht; Regelbuch,
                      Pelikan, Rabe; Dornen, Kugel
Darstellung in Rehna: Abt in schwarzer Tracht der Benedictiner, mit einem Bischofsstabe
                                    im Arme, indem er mit der rechten Hand ein idealisiertes, durch-
                                   sichtiges, grünes Kraut, Disteln und Dornen, mit drei grünen
                                  Knospen (Distelköpfen?), segnet, welches er mit der linken Hand hält.

4.4.8. Der Heilige Viktor

Wie Candidus (s. Kap. 3.4.2.)  war auch Viktor Führer einer Abteilung der Thebäischen
Legion. Einem Blutbad in Agaunum entgangen, erlitt er dann aber mit seinen Gefährten unter Kaiser Julian zwischen 361 und 363 in Xanten den Märtyrertod, da er sich weigerte, an einem heidnischen Opferfest teilzunehmen. Möglicher Weise sind in dem Namen Viktor                  (= Der Sieger) mehrere historische Personen gebündelt.

Patron:  von Xanten und anderer Orte
Gedenktag:  10. Oktober
Darstellung in Rehna:   Der H. Victor, im Harnisch, hält eine Fahne mit beiden Händen;
                                      in dem Heiligenscheine steht:  SANTVS. VICTOR.“

4.4.9. Die Heilige Gertrud

Möglicher Weise verschmelzen in dieser Heiligen zwei verschiedene Frauen: die
bekanntere Heilige Gertrud von Nivilles und die Selige Gertrud von Altenburg. Die Heilige Gertrud von Nivilles findet sich in Rehna wieder durch das im Heiligenscheine vorangesetzte „S“ = Sankt, Heilig (wobei Zweifel darüber bestehen können in Bezug auf die Ursprünglichkeit der Heiligenscheininschriften; immerhin sind zur Zeit der Aufzeichnung von Lisch ohnehin nur vier der Heiligen in ihrem Heiligenschein mit Bezeichnungen versehen).
Die Selige Gertrud von Altenburg kommt in Frage, weil sie immerhin die Tochter der Hauptpatronin Elisabeth ist (Kap.1 sowie 4.4.11.) sowie ihr starker Bezug zum Prämonstratenserorden das Nonnenkloster Rehna  gehörte dies doch die meiste Zeit diesem Orden  an, des weiteren ihr Geburtstag am Tage des Erzengels Michael.
Beiden gleich in Legende und Darstellung ist die Funktion der Äbtissin und der
Bezug zum Spitalgebäude.   

 Darstellung in Rehna: in Klostertracht, mit einem Palmzweige in der rechten Hand und                          einem  Hospital-Modell im linken Arme; das Hospital ist ziegelbraun,
                                    mit einem ziegelrothem Dache und einem Dachreiter, in dem
                                    Heiligenscheine steht: S. GERTRVD.                                                                                                                                                                                                               Ich stelle kurz beide Gertruden vor:

Die Heilige Gertrud von Nivilles

Gertrud lebte im 7. Jahrhundert. Als Äbtissin in Nivilles (Flandern) berief sie auch irische Wandermönche, baute eine Bibliothek auf und gründete ein Spital.

Patronin:  der Reisenden und Pilger, der Spitäler, Gärtner, gegen Ratten- und Mäuseplage, Fieber, für das Gedeihen der Feldfrüchte

Darstellung:  als Äbtissin mit Stab und Buch, am Stab hochkletternde Mäuse,
                      Kirchen- oder Spitalmodell in der Hand
Gedenktag:  17. März

Die Selige Gertrud von Altenberg

Gertrud war die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen, der Hauptpatronin
des Rehnaer Klosters (s. Kap. 4.4.10).
Schon als Kleinkind wurde sie wegen eines Gelübdes ihrer Mutter in ein Kloster gegeben.
Später war sie dann fast fünfzig Jahre lang Vorsteherin („Meisterin“) des Prämonstratenserklosters in Altenberg (bei Wetzlar/Hessen). Sie gründete zwei Siechenhäuser und galt als Mystikerin, Weissagerin und Wundertätige.

Gedenktag:  13. August  (Geburtstag: 29. September 1227)
Darstellung:  oft mit einem Löwen, der sie stets begleitet haben soll

4.4.10.  ECCE HOMO

Dies ist die Bezeichnung für Andachtsbilder, die den leidenden Christus darstellen,
wie er vor Pontius Pilatus steht. Lisch beschreibt das Rehnaer Bild folgendermaßen:

„… auf der Rückseite des kleinen Flügels ein Ecce homo, von welchem zwar das Gesicht fast ganz abgefallen, aber doch noch an den Umrissen an der einen Seite als ein Ecce homo zu erkennen ist, sicher mit nacktem, männlichem Oberleibe, rothem Mantel auf den Schultern, langem Haar, einer Dornenkrone, wie es scheint, auf dem Haupte, die rechte Hand erhoben; das Gesicht fehlt jedoch ganz.“

4.4.11.  Die Heilige Elisabeth von Thüringen

Über diese kleine, wohl aber sehr wichtige Tafel schreibt Lisch:

„Die H. Elisabeth, Wittwe, Brustbild, eine weibliche Heilige, in einen weißen
 (Wittwen-) Schleier gehüllt. Dies ist ohne Zweifel die H. Elisabeth (Elisabeth vidua),
  die Hauptheilige der Kirche, da am ganzen Altare keine andere Figur die H. Elisabeth
  sein kann.“   1855

Dass es sich neben der Gottesmutter Maria um die Haupt-Heilige unserer Kirche
handelt, zeigte ich schon in den Kapiteln 1 und 2.3., wo es um die Weiheurkunden ging. Über ihre Reliquien im Rehnaer Altartisch und über ihren Bezug zu Rehna war schon im Kapitel 2.2. die Rede. So bleibt mir, kurz ihr Leben und ihre Legende skizzieren.

Elisabeth, als Königstochter 1207 in Ungarn geboren, wurde schon mit vier Jahren nach
Eisenach verlobt und zur Erziehung gegeben. Vierzehnjährig heiratete sie den Thüringischen Landgraf Ludwig IV. Aus der glücklichen Ehe gingen drei Kinder hervor, als jüngstes Gertrud (s. Kap. 4.4.8.). Sehr beeinflusst wurde sie vom Ideal der Besitzlosigkeit, welches 1225 die ersten Franziskaner nach Eisenach brachten. Fortan kümmerte sie sich um Bedürftige, sie besuchte Armenviertel, pflegte Kranke und speiste Hungernde. Von diesen Taten und dem Unverständnis der Familie erzählen zahlreiche Legenden: Der Aussätzige, den sie zur Pflege in ihr Bett hatte legen lassen, wurde aufgedeckt. Aber anstatt Elisabeth zu ertappen, sah man das Bild des gekreuzigten Chrisus. Als sie im Hungerjahr 1226 alles verfügbare Korn austeilen ließ und auch Geld aus der Staatskasse zur Hilfe verwandte, wurden heftige Vorwürfe erhoben. Da bedeckte sich plötzlich der Boden des Saales mit Korn, so, dass alle Kornkammern gefüllt wurden. Als sie bei der festlichen Ankunft des Kaisers Friedrich II. kein Gewand mehr in der Truhe fand, überkleidete sie ein Engel mit Glanz und Schmuck, worauf sie fürstlicher denn je im Saal erschien. Am bekanntesten jedoch ist das Rosenwunder, wenn es auch weder in ihrer Lebensbeschreibung noch in den alten großen Legendensammlungen angegeben ist: Ludwig, von seiner Umgebung gegen Elisabeths angebliche Verschwendung aufgehetzt, trat seiner Frau, welche mit einem Deckelkorb voller Brot die Burg herab stieg, mit der Frage entgegen: „Was trägst du da?“, deckte den Korb auf, sah aber nichts als Rosen.
Ihr Ehemann soll immer zu ihr gestanden haben. Leider verstarb er bald an einer Seuche.
Daraufhin wurde Elisabeth mit ihren Kindern von der Burg vertrieben. Nach Zeit voller
Not bekam sie das ihr zustehende Witwenvermögen, mit welchem sie 1229 in Marburg ein Spital gründete. Dort arbeitete sie als Pflegerin, zehrte sich auf, wurde krank und starb
1231 im blühenden Alter von nur vierundzwanzig Jahren. Sie wurde in ihrem Spital
bestattet und schon vier Jahre später heilig gesprochen. Nach weiteren zwei Jahren war sie bereits Schutzpatronin unseres Klosters (s. Kap. 1).

Patronin:  von Thüringen und Hessen; der Witwen und Waisen, Bettler, Kranken,
                 der unschuldig Verfolgten und Notleidenden, der Bäcker und Spitzen-
                 klöpplerinnen, der Caritas

Gedenktag:  17. bzw. 19. November



Nachwort                                                                                                                                                                                                                                       Im Vorwort wies ich darauf hin, dass der Altar dazu da ist zu Menschen zu sprechen. In ihm ist kaum etwas Gegenständliches dargestellt wie auf einem Foto etwa. Er ist voller Symbolik.
Genau wie andere Symbole, religiöse oder weltliche  (Flaggen usw.) will seine Bilder-sprache gedeutet werden. In meiner Arbeit als Gemeindediakon kann ich immer wieder daraus schöpfen. Jedes Symbol kann, soll und muss hinterfragt werden, um es zu „begreifen“. Ich sage nicht „verstehen“, weil dies nur das Rationale umfasst; das „Begreifen“ wirkt ganzheitlicher; unserem kognitiven Verstehen sind Grenzen gesetzt, ganz zu schweigen von all dem Geheimnisvollen, welches in unserem Altar steckt und immer stecken wird.
Und doch ist es „erbaulich“, der Wahrheit dieser Geheimnisse näher zu kommen. Mit „erbaulich“ meine ich ein inneres Weiterkommen in Fragen des eigenen Glaubens. Das bedeutet nicht das Nach-Glauben alter Dogmen, sondern die Entwicklung eines eigenen, authentischen Glaubens. Das heißt aus meiner Sicht, dass auch gelernte überlieferte Glaubenssätze abgebaut werden dürfen - oder umgebaut oder neugebaut. Glaube bedeutet so viel wie Vertrauen. Damit ist ein Urvertrauen in diese Welt, ins Leben gemeint, wie wir es einst als Baby und Kleinkind hatten, welches uns aber nach und nach abhanden gekommen ist, abhanden kommen musste. Nun ist es gut, aufzubauen.
Dazu kann der in Holz geschnitzte oder auf Holz gemalte Glaube unserer Vorfahren helfen. Natürlich ist es nicht ganz einfach, ohne Vorkenntnisse und Übung die Sprache der Symbole zu deuten. Aber zum Nachdenken anregen können die Bilder und Legenden schon. Außerdem wird man Menschen finden, die sich in diesen Dingen auskennen.         Wir Mitarbeiter der Evangelischen Kirchgemeinde Rehna thematisieren seit einigen Jahren immer wieder einmal Szenen unseres Altars in unserem Gemeindebrief. In diesem Aufsatz habe ich nur im Kapitel über die Heilige Dorothea (Kap. 3.3.3.) eine ganz kurze
Deutung versucht.

In den Zeiten, als die wenigsten Menschen lesen und schreiben konnten,
war die Bildersprache der Kirche (Altar, Wandmalereien …) natürlich auch
ein fortwährendes Erzählen der wichtigsten Glaubensgeschichten und Glaubens-
inhalte.

So möge dieser Altar noch viele, viele Jahre für Menschen erzählend
und erbauend erlebbar sein.

Gemeindediakon Matthias Krause im November 2009





Inhalt                                                                                                                               

Kapitel  1       Das Patronat der Kirche, des Klosters und des Altars                

Kapitel  2       Der Altartisch                                                                                 

             2.1.     Vorbemerkungen                                                                              

             2.2.     Die Reliquien                                                                                    

             2.3.     Die Weiheurkunde von 1456                                                            

             2.4.     Die Altarplatte                                                                                           

Kapitel  3       Der heutige Altarschrein (Schnitzaltar)                                        

             3.1.     Vorbemerkungen                                                                              

             3.2.     Die Kreuzigungsgruppe                                                                    

             3.3.     Die Heiligen Jungfrauen                                                                   

             3.3.1.  Die Heilige Katharina (oben links)                                                   

             3.3.2.  Die Heilige Margareta (oben rechts)                                                 

             3.3.3.  Die Heilige Dorothea (unten links)                                                   

             3.3.4.  Die Heilige Barbara (unten rechts)                                                   

             3.4.     Die Jünger Jesu                                                                                 

             3.5.     Zwei männliche Büsten                                                                    

             3.6.     Die Marienkrönung                                                                           

Kapitel  4       Die Gemälde                                                                                    

             4.1.     Vorbemerkungen                                                                              

             4.2.     Predella                                                                                             

             4.3.     Erste Klappung - die Advents- und Weihnachtsseite                      

             4.3.1.  Das Gesamtkomposit                                                                        

             4.3.2.  Verkündigung an Maria                                                                    

             4.3.3.  Anbetung der Heiligen Drei Könige                                                

             4.3.4.  Die vier kleinen Tafeln: Legende der Geburt der Maria                  

             4.4.     Zweite Klappung - Die Heiligen-Seite                                             

             4.4.1.  Das Gesamtkomposit                                                                        

             4.4.2.  Der Heilige Candidus                                                                                  

             4.4.3.  Der Heilige Lambertus                                                                     

             4.4.4.  Der Heilige Erzengel Michael                                                           

             4.4.5.  Die Heilige Agnes                                                                            

             4.4.6.  Der Heilige Eustachius                                                                     

             4.4.7.  Der Heilige Benedikt                                                                        

             4.4.8.  Der Heilige Viktor                                                                            

             4.4.9.  Die Heilige Gertrud                                                                          

             4.4.10 ECCE HOMO                                                                                  

             4.4.11 Die Heilige Elisabeth von Thüringen                                    




Verwendete Literatur

Georg Christian Friedrich Lisch        Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische
                                                           Geschichte und Altertumskunde      

                                               a)         „Ueber die Kirche und das Kloster zu Rehna“
                                                           (Aufsatz 17, Band 15), Schwerin 1850

                                               b)         „Ueber die Kirche, den Hochaltar
                                                            und das Kloster zu Rehna“
                                                           (Aufsatz 43, Band 20), Schwerin 1855

            Im gleichen Jahrbuch von 1855 findet sich auch ein Artikel von
                                                                                                                                            G.M.C. Masch              „Ueber die Heiligthümer des Hochaltars zu Rehna“

Friedrich Schlie          „Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogthums
                                     Mecklenburg-Schwerin, II. Band, 2. Auflage, Schwerin 1899

Georg Dehio               „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler“
                                    (hier lag mir nur eine Ablichtung, Rehna betreffen vor, daher
                                     keine Angaben zum Erscheinungsjahr usw.)

Vera Schauber / Hanns Michael Schindler      „Heilige und Namenspatrone im
                                                                            Jahreslauf“
                                                                            Pattloch Verlag 1998       

Kristina Hegner          „Verkündigung an Maria“, Aufsatz in der Rubrik „Kleine                                                   mecklenburgische Galerie“  im Mecklenburgmagazin vom 20.3. 1992       




                                                                                  
           

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